Sardegna, Azienda Capichera
In den frühen 80er Jahren in Arzachena, Sardinien, realisierten die Geschwister Fabrizio und Mario Ragnedda zum ersten Mal das große Potenzial der Gallura mit der Rebsorte Vermentino, welche wahrscheinlich ihren Ursprung in Madeira Spanien hat.
Angesichts des weltweiten Chardonnaybooms sind viele einst bekannte Weissweintraubensorten beinahe in Vergessenheit geraten. Auf Sardinien hat man sich nicht so einfach von der Mode überrennen lassen und besinnt sich immer mehr an die Vermentino Traube, die seit der Antike auf der Insel heimisch ist. "Wir wissen noch sehr wenig über sie", sagte Mario Ragnedda vom kleinen Familienbetrieb in der Gallura in den 90er Jahren. "Seit zehn Jahren experimentieren wir mit verschiedenen Klonen und Lagen, auch mit dem Ausbau in Holzfässern".
Die 4 Geschwister haben sich in den Kopf gesetzt, dem Vermentino neues Leben einzuhauchen. Ihre Anbaufläche von ursprünglich 10 Hektaren beträgt heute knapp 50 Hektaren. Mit wissenschaftlicher, ja akribischer Passion sind neue Vermentino Klone gezüchtet worden. Der verhaltene Einsatz von kleinen und grossen französichen und slowenischen Eichenfässern nach der Fermentation hat hier eine Qualität hervorgezaubert, die sich mit den ganz grossen Weissweinen Italiens durchaus messen kann. Schon die satte, strohgoldgelbe Farbe im Glas lässt grosses erwarten, raffinierte Eleganz und Körperreichtum zugleich. Eine echte Trouvaille! In den 90er Jahren konnte die Familie Ragnedda weitere Rebflächen in Olbia und Palau dazukaufen. Nach mehrjärigen Experimenten werden dort heute hauptäschlich Syrah und Carignano angepflanzt. Die neuen Rebberge dienen hauptsächlich zur Erzeugung der roten Auhängeschilder Mantènghia, Assàje und Albori di Làmpata.